Lesegarten

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Verwahrloster Garten und willige Jugendliche

Über die Errichtung des Lesegartens

Alexander Schmalfuß KS 12

 Was wird aus einem ca. 240 m² großen verwahrlosten Stück Schul – „Garten“ und ca. 15 arbeits- und spaßwilligen Jugendlichen, ja man wird es wohl kaum glauben ein kleines Stückchen grüne Oase in Mitten einer Betonwüste. Aber nun mal ganz langsam und von Anfang an, damit das auch jeder verstehen kann. Nach unendlichen Bemühungen seitens der Schule, dass die Stadt sich dieses „Schandflecks“ annimmt, die völlig ins Leere liefen, wurde eine Eigeninitiative der SMV ins Leben gerufen – Rettet unseren Schulgarten!!!- der auch gleich auf vielversprechender Unterstützung bei der netten Frau Sarne aus dem  Elternbeirat stieß. Nur, wie soll das Ganze funktionieren, ohne viel Geld und ohne die Stadt???  Aber für was brauchen wir vom MGN schon die Stadt? Wir haben doch unsere  Urmelanchthonies, Namen, die allen bekannt sind und schon in den nächsten Geschichtsbücher stehen werden, nämlich Karl Kellner, Rüdiger Turn, ja und noch viele mehr, die sich mit Hilfe der  Schulgartentruppe die Aufgabe setzten alles zu mobilisieren, was die Umsetzung dieses Wahnsinnsprojekt einen kleinen Schritt näher bringen könnte. Das Spiel war angepfiffen 11 zum Teil arbeitswütige Feldspieler und Spielerinnen mit Karl Kellner als Trainer eine, nein sogar zwei neu verpflichtete Landschaftsarchitekten als Manager und ein klasse Fanblock versammelten sich pünktlich zum Schulgong nicht im Klassenzimmer, sondern im zukünftigen Schulgarten. Die Kritiker waren laut: Kann das überhaupt was werden?? Macht das Sinn??  Diese Stimmen wurden erst leiser als ein hartes Stück Erdverschiebungsarbeiten mit containerweise Müll abgeschlossen werden konnte und sich erste Formen herausbildeten. Der Pausenpfiff ertönt, der leere Bierkasten wird ausgetauscht, die Spieler und Spielerinnen tanken ihre Kraftreserven durch sehr herzliche Mittagsessenspende in Form von Pizza oder Wienerle wieder auf. Musik dröhnt aus der Bauarbeiter-Anlage, eine nein zwei neue Lastwagen fuhren neues zu verbauendes Material heran. Nicht zwei am Tag, stündlich kamen diese. Der Schiedsrichter Max Mönch, Leiter der SMV und Mitinitiator, war gezwungen die zweite Halbzeit schon um 5 Uhr früh anzupfeifen. So versammelte sich ein harter Kern zu dieser unmenschlichen Uhrzeit und schaufelten was das Zeug hielt, der Ausgleichstreffer war erzielt, die Kritiker verstummt, selbst eine nette Bekanntschaft mit der Polizei wurde geschlossen, die über das rege „Treiben“ zu dieser Uhrzeit in einer Schule sehr verwirrt war. Langsam nahm der Garten Formen an. Es bildeten sich Wege und die verschiedenen Themenbereiche heraus. Nun galt es eine riesige Lieferung von Granitpflastersteinen zu verbauen, was auch binnen kürzester Zeit geschah. Durch die hervorragende Spende einer Gärtnerei wurden weitere Steine und ein Pavillon herbeigeschafft. Nun musste Ordnung in das ganze System gebracht werden. Jede Sache, egal wie groß oder schwer, musste an den perfekten Platz gerückt werden. Der Pavillon wurde frisch gestrichen und nach dem Kiesbett am Ende des Gartens aufgestellt. Ein geschwungener Weg führte nun von dort an einem geschwungenen Stein-Rondell, entstanden aus tonnenschweren Betonblöcken, vorbei an einer weiteren kreisförmigen Sitzgelegenheit zum Eingang mit dem bezaubernd gepflasterten Platz. Die Nachspielzeit wurde im Herbst angepfiffen, als Rollrasen verlegt wurde und unzähligen Pflanze gepflanzt wurden. Ein Mauerdurchbruch mit neuer Tür zur Bibliothek galt als Highlight, da der Schulgarten nun über die Bibliothek erreich bar ist:  Der Schulgarten war perfekt. Abgesehen davon, dass die Schule sich nun mit einem von Schülern angelegten Lesegarten rühmen kann, schaffte dieses Projekt neue Freundschaften und bewies, dass die als reine Denker abgestempelten Altgriechen am Melanchthon es auch praktisch so richtig draufhaben. Mein letztes Wort richtet sich an alle, die dieses Projekt unterstützt haben, vor allem Dank an Karl Kellner und die nette Frau Sarne. Bis bald im Lesegarten!